Suizid-Prävention

Jährlich sterben weltweit mehr als eine Million Menschen an Suizid. Somit ist der Suizid eine der häufigsten Todesursachen überhaupt (*)

Suizidprävention bedeutet vorbeugen – erkennen – helfen!

Vorbeugung heißt u.a. Enttabuisierung durch Schaffen eines erhöhten Bewusstseins und Wissens über Suizid. Durch Sensibilisierung und rechtzeitigem Erkennen suizidaler Absichten von Menschen können Suizide wirkungsvoll verhindert werden!

Immer noch gibt es aber gerade im Bereich der Suizidalität viele Mythen, welche in der Bevölkerung oft tief verankert sind, wie u. a.

  • MYTHOS: Menschen, die über Suizid sprechen, tun es nicht 
    FAKTUM: 80% der Menschen, die einen Suizid unternehmen, kündigen diesen vorher an (*)
  • MYTHOS: Wer sich wirklich umbringen will, ist nicht aufzuhalten!
    FAKTUM: Die meisten Suizide werden im Rahmen von Krisen durchgeführt; durch eine entsprechende Krisenintervention kann der Suizid verhindert werden (*)
  • MYTHOS: Mit einem Suizidversuch versuchen die Betroffenen anderer zu erpressen
    FAKTUM: Menschen, die einen Suizidversuch unternehmen, teilen der Umwelt ihre eigene große Not mit, in der sie stecken (*)
  • MYTHOS: Spricht man jemanden auf seine/ihre suizidale Absicht an, bringt man ihn/sie erst recht auf die Idee 
    FAKTUM: Die Möglichkeit, die eigenen Suizidgedanken jemanden mitteilen zu können, führt meist zu einer erheblichen Entlastung der Betroffenen (*)

Helfen bedeutet, Betroffenen im Rahmen einer professionellen Beratung und Begleitung die Möglichkeit zu geben, die suizidalen Gedanken (mitunter das erste mal) ausdrücken zu können. Durch behutsames Auflösen der eingeengten Sichtweise und Stabilisierung des Selbstwertgefühls können die Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit wiederhergestellt und neue Perspektiven gemeinsam erarbeitet werden.

 

Literaturempfehlung (NEU!!): 

“Suizidalität und Suizidprävention bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen”, Schattauer-Verlag

“Suizidalität und Suizidprävention in Einsatzorganisationen am Beispiel Feuerwehr”…
 
In diesem Kapitel beschreibe ich mögliche Bewältigungsmaßnahmen bei einem Suizid in den eigenen Reihen der Feuerwehr…
 
Es geht u.a. um die Fragen
– wie erkennt man Anzeichen im Vorfeld?
– wie schaut eine wirksame Suizid-Prävention aus?
– was wären mögliche und wichtige Begleitmaßnahmen nach einem Suizid für Feuerwehr-Mitglieder?
 
Nähere Auskünfte und Anfragen: Kontakt

 

 

(*) Literatur:
Sonneck, G., Kapusta, N. Tomandl,G. & Voracek, M. (Hrsg.) (2016).   Krisenintervention und Suizidverhütung (3. Aufl.). Wien: UTB facultas WUV.

Gerngroß, J. (Hrsg.) (2015). Notfallpsychologie und psychologisches   Krisenmanagement. Stuttgart: Schattauer.

Suizidprävention Austria (Supra) (2011). Herausgegeben vom Bundesministerium für Gesundheit